Der Alsergrund ist definitiv ein Ort für Kultur: Hier wimmelt es nur so vor Theatern. Ganz egal, ob klassische Theaterstücke, unterhaltende Operetten oder ausgefallene, moderne und überraschende Inszenierungen – die unterschiedlichen Schauspielhäuser im 9. Wiener Gemeindebezirk bieten eine breite Palette an Genres an. Und wenn es noch ein gratis Schnittlauchbrot nach der Vorstellung sein darf – ab in eines der vielen Theater am Alsergrund!
Theater am Alsergrund: Gemütlichstes Kabarett Wiens
„Das gemütlichste Kabarett in Wien“ – so lautet die Selbstbezeichnung vom Theater am Alsergrund. In der Löbichgasse 5-7 gelegen, bietet die Kabarett- und Veranstaltungsbühne 68 Sitzplätze an. Andreas Hutter gründete das Theater, wofür er in Eigenregie einen Kohlekeller umbaute. Im Oktober 1995 wurde das erste Stück aufgeführt. Das Theater am Alsergrund wird als Verein geführt und bietet vor allem eine Bühne für junge Schauspieler:innen und Kabarettist:innen. Der beliebte Kabarettist Thomas Stipsits ist einer von vielen, die hier ihre Karriere starteten.
Auf dem Spielplan stehen hauptsächlich Kabarettvorstellungen, die von humorvollen Solo-Programmen bis hin zu kreativen Duos reichen.
Schauspielhaus: Der Ort für zeitgenössisches Theater
Das Schauspielhaus Wien gibt es seit Anfang des 20. Jahrhunderts – ursprünglich als Kino und Varieté, später auch Drehort für Der Dritte Mann. 1978 wurde es von Hans Gratzer zum Theater umgebaut und entwickelte sich rasch zu einer der wichtigsten Bühnen für zeitgenössisches Theater.
Das Schauspielhaus Wien zeigt vor allem moderne Stücke, die gesellschaftlich und politisch brisant sind – oft Uraufführungen oder neue Texte junger Autor:innen. In der aktuellen Spielzeit gibt’s z. B. Thomas Köcks „Chronik der laufenden Entgleisungen“, Mazlum Nergiz’ generationenübergreifendes Drama „Am Fluss“ oder Elias Hirschls Mediensatire „Content“. Die Stücke sind experimentell, klug, oft unbequem und zeigen dem Publikum neue Perspektiven auf.
Bronski und Grünberg: Das Szene-Theater der jungen Schauspielgeneration
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Neue Saison, Frische Unterhosen, Renoviertes Lager, Sexy Truppe, Wasserschaden, Gutes Karma, Schlechter Empfang, Fette Ideen, Schinken Käse Toast. Das sind die ersten Wörter, die einem auf der Website des Bronski & Grünberg entgegenspringen. Und sie verraten schon, was im Bronski und Grünberg Programm ist: nämlich buntes, junges, skurriles und überraschendes Theater. Gegründet wurde das Theater von Julia Edtmeier, Kaja Dymnicki und Alexander Pschill im Jahr 2016.
Das Bronski & Grünberg ist eines der Szenetheater in Wien. Unkonventionelle Stücke und künstlerische Experimente zeichnen es aus. Mit nur 80 Sitzplätzen bietet es eine intime Atmosphäre, die eine enge Verbindung zwischen Publikum und Schauspieler:innen ermöglicht. Die Produktionen reichen von klassischen Stücken, die modern inszeniert werden, bis hin zu experimentellen und humorvollen Aufführungen.
Kabinetttheater: Expressionismus, Dada & Wiener Gruppe
Im Kabinetttheater liegt der Schwerpunkt auf dem (Musik-)Theater in der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Expressionismus, Dadaismus, Wiener Gruppe und zeitgenössische Dramenliteratur sind im Kabinetttheater häufige Genres. An der Porzellangasse gelegen, haben die Besucher:innen die Möglichkeit, an Sommerabenden vor der Vorstellung den kleinen begrünten Innenhof des Theaters zu genießen. Eine kleine Besonderheit ist außerdem das Schnittlauchbrot, das es für alle Gäste nach der Vorstellung gratis gibt. Pro Vorstellung haben 50 Leute Platz – auch hier ist also eine gemütliche Atmosphäre gegeben.
Volksoper: Die zweitgrößte Oper Wiens seit 1898
Auf dem Programm der zweitgrößten Oper Wiens stehen neben Opern und Operetten auch Musicals und Ballettstücke. Die heutige Volksoper Wien wurde bereits 1898 als „Kaiserjubiläum-Stadttheater“ eröffnet, 1904 wurde aus dem Stadttheater dann die Volksoper. Zwei Stücke hatten in Wien ihre Erstaufführung an der Volksoper: „Salome“ (1910) und „Tosca“ (1907).

Heute versteht sich die Volksoper Wien als ein Haus, das Brücken zwischen Tradition und Erneuerung, Vergangenheit und Zukunft sowie Nostalgie und Utopie schlägt. Sie strebt sie danach, ein Ort zu sein, an dem Künstler:innen singend, tanzend und spielend Geschichten erzählen, die das Publikum verführen, zum Nachdenken anregen und zum hemmungslosen Lachen bringen. Dabei wird besonderer Wert auf Vielfalt und Publikumsnähe gelegt.
Schubert Theater: Puppentheater für Erwachsene
Alle, die schon als Kinder gerne den unterschiedlichsten Figuren beim Puppentheater zugesehen haben, werden im Schubert Theater definitiv auf ihre Kosten kommen. Seit 2008 gibt es die legendären Klappmaulpuppen dort, die Besucher:innen in magische, absurde, humorvolle und mitunter morbide Welten führen. Dort werden verschiedenste Stoffe aufgeführt – Klassiker wie „Faust“ oder „Blade Runner“, Biographien, aber auch Uraufführungen wie „Die Welt ist ein Würstelstand“.
Neben zahlreichen Kooperationen mit anderen österreichischen Schauspielhäusern veranstaltet das Schubert Theater auch eigene Figurentheaterfestivals und seit 2021 gibt es im Future Lab das Virtuelle Puppenmuseum. Neue Technologien ins Theater zu integrieren, ist dem Team des Schubert Theater ein großes Anliegen.
