Die SPÖ Alsergrund unter Bezirksvorsteherin Saya Ahmad gestaltet seit 2018 unseren Bezirk. Saya Ahmads Stellvertreter ist Christian Sapetschnig. Der 31-Jährige ist seit mehr als zehn Jahren bei der SPÖ tätig. Er ist nicht nur stellvertretender Bezirksvorsteher am Alsergrund, sondern zudem auch Bundesparteisekretär der SPÖ. Geboren in Kärnten und inzwischen in Wien verwurzelt, engagiert er sich sowohl auf Bezirks- als auch auf Bundesebene für soziale und städtebauliche Themen. Besonders am Herzen liegen ihm eine lebenswerte Gestaltung des öffentlichen Raums, eine gute Zusammenarbeit mit den Menschen im Grätzl und die Weiterentwicklung nachhaltiger Mobilität.
Das Gespräch handelt von seinem politischen Werdegang, von aktuellen Projekten im 9. Bezirk und von persönlichen Lieblingsorten.
Servus Christian Sapetschnig, wie bist du zur Politik gekommen?
Bereits in meiner Schulzeit war ich Schülervertreter und später in der Österreichischen Hochschüler:innenschaft aktiv.
Die Möglichkeit, im Kleinen etwas zu verändern, hat mich begeistert – und das tut sie bis heute.
Du bist stellvertretender Bezirksvorsteher vom Alsergrund und SPÖ-Bundesparteisekretär. Was sind da deine zentralen Aufgabenbereiche?
Als Stellvertreter der Bezirksvorsteherin und Vorsitzender der Bezirksentwicklungskommission kümmere ich mich um Themen wie Verkehrsplanung, Begrünung, Parkraumgestaltung und Bürger:innenbeteiligung. Simpel gesagt: Meine Aufgabe ist es den Bezirk schön, leistbar und lebenswert zu machen.
Auf Bundesebene als SPÖ-Bundesparteisekretär liegt mein Fokus auf strategischer Parteiarbeit und Organisationsentwicklung.
Wie sehr arbeitet ihr mit zivilrechtlichen Organisationen im Grätzl zusammen und ist das sinnvoll?
Sehr eng. Ohne zivilgesellschaftliches Engagement wären viele Projekte gar nicht möglich.
Das zeigt etwa die Zusammenarbeit mit der Agenda-Gruppe „HalliGali“ in der Galileigasse oder bei Beteiligungsprozessen rund um die Servitengasse. Ich fürchte mich nicht vor der Mitarbeit unserer Bewohner:innen – im Gegenteil! Gemeinsam haben wir Projekte auf den Boden gebracht, die ich alleine nie bewältigt hätte.
Alle, die in Wien mit dem Fahrrad fahren, wissen, dass die Wege teilweise ziemlich gefährlich und schmal werden können. Wird es da im Alsergrund Besserungen geben?
Da ich selbst jeden Tag mit dem Rad unterwegs bin weiß ich, dass es Verbesserungen braucht und kann sagen: Wir arbeiten Tag und Nacht daran! Aktuell arbeiten wir an baulich getrennten Radwegen wie in der Alserbachstraße, evaluieren den Gürtelradweg und haben die Fuchsthallergasse bereits umgebaut.
Auch Tempo 30 auf Hauptachsen wie der Liechtensteinstraße und Nußdorferstraße ist ein großes Thema, für das ich mich politisch stark einsetze.

Macht dir die Beliebtheit der Rechten international gesehen Angst? Verändert das deine politische Arbeit?
Sorgen – ja. Aber Angst? Nein. Es motiviert mich eher, noch konsequenter für soziale Gerechtigkeit, Zusammenhalt und demokratische Strukturen einzustehen. Unsere Antwort muss eine starke, glaubwürdige Politik für alle sein.
Unsere Aufgabe als Politiker:innen ist es, Probleme zu lösen und die Welt von morgen zu bauen, nicht Hass, Angst und Lügen zu verbreiten.
Wenn man sich deine Website ansieht, kommt man ziemlich schnell zu ein paar Projekten, die gerade geplant sind. Gibt es eines, das dir besonders am Herzen liegt und warum?
Der Umbau des Julius-Tandler-Platzes ist für mich ein echtes Zukunftsprojekt. Dort entstehen Grünflächen, Schattenplätze und ein neuer öffentlicher Raum mit Aufenthaltsqualität. Ein Paradebeispiel dafür, wie aus einem reinen Verkehrsknoten ein Ort für Menschen wird. Besonders gut gefällt mir, dass da wirklich alle zusammengehalten haben: Eine große Bürger:innenbeteiligung im Vorfeld und die Zusammenarbeit mit der Stadt Wien zeichnen dieses Projekt aus.
Wo hältst du dich am Alsergrund am liebsten auf?
Aktuell auf der Alten WU. Warum? Dort wird ein Bildungscampus mit tausenden Studierenden entstehen: Alle Altersstufen, alle Bildungsgrade auf einem Campus. Dafür wird die Alte WU abgerissen und das Areal in Richtung des Bezirks geöffnet, ein Riesenprojekt. Und vor Ort kann man sich das am besten vorstellen!
Vielen Dank Christian Sapetschnig für das spannende Gespräch!