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Foto: Friedhof Roßau

Der historische Friedhof Roßau, Foto: WWWeb.pix, 2024 Jüdischer Friedhof Rossau Wien 02, CC BY-SA 4.0

Der Friedhof Roßau in der Seegasse: Wiens ältester jüdischer Friedhof

Justus Hartmann von Justus Hartmann
April 27, 2025
in Geschichte
Lesezeit: 2 Minuten zu lesen
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Mitten im Alsergrund, versteckt hinter einem Wohnbau in der Seegasse 9–11, liegt der älteste erhaltene jüdische Friedhof Wiens. Der Friedhof Roßau, heute allgemein als Friedhof Seegasse bekannt, erzählt von Jahrhunderten jüdischer Geschichte, Verfolgung, Überlebenswillen und Erinnerung.

Gründung im frühen 16. Jahrhundert

Der Friedhof wurde 1517 in der damaligen Vorstadt Roßau angelegt. Er diente als zentrale Begräbnisstätte der jüdischen Gemeinde, da innerstädtische Bestattungen untersagt waren. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte er sich zu einem wichtigen Ort des jüdischen Lebens in Wien.

Eine entscheidende Rettung erlebte der Friedhof 1670, als im Zuge der Vertreibung der Juden aus Wien seine Zerstörung drohte. Der wohlhabende Kaufmann Koppel Fränkel bewahrte ihn, indem er 4.000 Gulden an den kaiserlichen Hof zahlte, um den Friedhof „auf ewige Zeiten“ zu sichern.

Schließung unter Joseph II. und jahrzehntelange Vergessenheit

1783 verfügte Kaiser Joseph II. im Rahmen seiner Reformen die Schließung vieler innerstädtischer Friedhöfe, darunter auch jenen in der Seegasse. Die jüdischen Bestattungen wurden ab dann am neuen Friedhof in Währing vorgenommen. Das Areal in der Seegasse verfiel zunehmend und geriet später fast in Vergessenheit.

Zerstörung in der NS-Zeit und mutige Rettung

Nach dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs 1938 wurde der Friedhof schwer beschädigt. Mitglieder der jüdischen Gemeinde retteten damals in einer geheimen Aktion zahlreiche historische Grabsteine, indem sie diese im jüdischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs, und einige sogar auf dem Friedhof Seestraße, vergruben.

Historisches Foto Friedhof Roßau
Der Friedhof Roßau 1904, Foto: August Stauda, Wien Museum, Inv.Nr. 29257/4, CC BY-NC-ND 4.0

Die Nationalsozialisten hatten ursprünglich geplant, den Friedhof zu schleifen und eine Straße zu bauen, was letztlich aufgrund fehlender Ressourcen nicht realisiert wurde.

Wiederentdeckung und Restaurierung des Friedhofs Roßau

Anfang der 1980er-Jahre, im Rahmen eines Neubauprojekts an der Seegasse, wurde das historische Areal wiederentdeckt. 1984 wurden die geretteten Grabsteine auf Grundlage historischer Pläne und intensiver Forschung am ursprünglichen Standort wieder aufgestellt

Heute sind rund 280 Grabsteine sichtbar. Der Friedhof ist als bedeutendes Kulturdenkmal geschützt und steht im Eigentum der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Er ist nach Anmeldung für Besucher:innen zugänglich.

Bedeutung des Friedhofs Roßau heute

Der jüdische Friedhof in der Seegasse ist eines der wenigen materiellen Zeugnisse der frühen jüdischen Gemeinde Wiens. Er erinnert nicht nur an die lange Geschichte jüdischen Lebens in Wien, sondern auch an mutige Rettungsaktionen, die dafür sorgten, dass dieser historische Ort bis heute erhalten blieb.

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Tags: DenkmalFriedhofgeschichteRoßauwien
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